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Unternehmensnachfolge: Frühzeitig einen geeigneten Nachfolger im eigenen Unternehmen aufbauen

von Dr. Nikolaus Braun

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im ersten Teil der Reihe haben wir uns mit der Möglichkeit beschäftigt, familienintern die Nachfolge im eigenen Unternehmen sowie die Probleme zu regeln, die damit verbunden sein können. Deutlich Erfolg versprechender ist in der Regel, sich im eigenen Unternehmen frühzeitig einen oder mehrere Nachfolger aufzubauen.

Auch aus eigener Erfahrung können wir jedem Unternehmer ans Herz legen, möglichst früh damit anzufangen und die Weichen zu stellen. Ihr Unternehmen muss auch ohne Sie funktionieren (können). Wenn auch anfangs nur, damit Sie sich auch mal ausgedehnte Auszeiten nehmen können (sollten!).

Ein erfolgreicher Unternehmer: Unersetzlicher Einzelkämpfer?

Das klassische Bonmot, das man mit Selbstständigkeit verbindet – man arbeitet selbst und ständig –, sollten Sie möglichst nicht zu Ihrer Maxime machen. Jeder Unternehmer wird das kennen. Gerade in der Anfangs- und Aufbauphase sind hoher Arbeitseinsatz und zeitliche Entbehrungen auch auf der Privatseite völlig normal und auch nötig. Das sollte und darf aber nicht zum Dauerzustand werden, sonst läuft etwas verkehrt. Im Gegenteil: Wer alles selber macht und ständig arbeitet, ist offenbar unfähig, ein Unternehmen aufzubauen und zu führen.

Es ist außerdem nicht sonderlich klug, sich selbst unabkömmlich zu machen – weder für Ihr Unternehmen, Ihre(n) Nachfolger noch für potenzielle Investoren. Wer möchte schon ein Unternehmen übernehmen, das komplett auf den Gründer zugeschnitten ist und ohne diesen nicht funktioniert oder vorstellbar ist? Eine der ersten Fragen, die sich auch ein externer Investor stellen wird, lautet: Was ist die Firma auch ohne den Gründer wert? Und eine Weitergabe im eigenen Team ohne geeignete Kandidaten erübrigt sich schon qua Definition von selbst.

So oder so bauen kluge Unternehmen daher möglichst früh eine starke zweite Reihe auf, die Professionalität und Kontinuität sicherstellt. Das Thema „auf später“ zu verschieben, weil man jetzt noch nicht loslassen möchte und sich selbst für unersetzbar hält, ist das Falscheste, was Sie machen können. Und die richtige Kandidatin, den richtigen Kandidaten zu finden, erfordert viel Zeit und Arbeit. Insbesondere, wenn Sie auf dem Weg merken, dass Sie sich geirrt haben und wieder ganz von vorne anfangen müssen.

Der Prozess, einen Nachfolger zu finden

Es geht eben bei der Unternehmensnachfolge nicht primär nur um die rechtlichen Rahmenbedingungen wie Unternehmensbewertung, Vertragsverhandlungen und die Art des Übergang. Sondern in erster Linie darum, die richtigen handelnden Personen zu finden. Dazu sollten Sie im ersten Schritt eruieren, welche Qualifikationen für den Erfolg Ihres Unternehmens unerlässlich, sind und ein entsprechendes Anforderungsprofil erstellen. Beziehen Sie dabei mit ein, welche Qualifikationen Ihre Mitarbeiter in Schlüsselpositionen bereits besitzen und in welche Richtung sich diese weiterentwickeln können. Daraus können gezielte Weiterbildungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Je nachdem, wie groß Ihr Team ist und wie gut Sie Ihre Mitarbeiterinnen einschätzen kennen, kommen Sie vermutlich an professioneller Hilfe nicht vorbei: Geld für Teamworkshops, Assessment Center oder Case Studies auszugeben, kann sehr gut investiertes Geld sein – und zwar völlig unabhängig davon, ob, wann und an wen Sie Ihr Unternehmen verkaufen wollen. Vorausgesetzt natürlich, Sie finden fähige Coaches.

Neben der fachlichen Qualifikation sind es wie so oft scheinbar weiche, am Ende aber knallharte Faktoren, auf die es ankommt: Ihr Wunschkandidat mag fachlich brillant, loyal und fleißig und dennoch nicht der Richtige sein: Das Risiko, die Verantwortung und die manchmal schlaflosen Nächte, die mit Unternehmertum zusammenhängen, sind nicht für jeden gleichermaßen erträglich. In den Worten eines befreundeten Vermögensverwalters: „Der Unterschied zwischen einem geborenen Unternehmer und einem geborenen Angestellten ist: Der Unternehmer hat keine Angst vorm Tod.“

Die Sache mit dem Geld

Neben Patriarchen – und seltener Matriarchinnen –, die nicht teilen können, neben an sich fähigen Angestellten, die zu viel Angst vor dem Tod haben, scheitert die Weitergabe im eigenen Unternehmen meist dann an einem ganz schlichten Faktor: Geld. Je höher der Unternehmenswert, umso schwieriger wird es für die Generation 2, einen adäquaten Kaufpreis auch stemmen zu können.

Wenn Sie beim Verkauf Ihres Unternehmens nicht bereit sind, da größere Zugeständnisse zu machen, werden Sie an einem externen Investor nicht vorbeikommen. Die Arbeit, einen geeigneten Kandidaten respektive eine geeignete Mannschaft zu finden, die auch nach Ihrem Ausscheiden Ihr (ehemaliges) Unternehmen weiterführen kann, ist aber so oder so unabdingbar. Falls Sie es nicht schon getan haben, fangen Sie jetzt damit an.

Liebe Grüße

Nikolaus Braun
Neunundvierzig Honorarberatung

PS: Hier finden Sie die Blogbeiträge der Neunundvierzig Honorarberatung zum Thema Unternehmertum und Unternehmensnachfolger.

22/03/2025

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