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Kurse machen Nachrichten

von Dr. Friedrich-Wilhelm Kersting

Sehr geehrte Damen und Herren,

haben Sie das Vertrauen in Ihre Bank verloren? Wenn ja, dann geht es Ihnen wie mittlerweile 76% der Anleger, die Zeitungen, Internet und Wirtschaftssendungen als wichtigste Informationsquelle ansehen.

Finanzjournalismus ist meist alles andere als neutral

Dieser neue Trend verkennt allerdings, dass auch die Medien nicht neutral, sondern selbst Teil des Systems sind. Denn sie hängen davon ab, dass sie gelesen respektive konsumiert werden. Schwimmen sie zu lange gegen den allgemeinen Meinungsstrom, werden sie mit der Zeit nicht mehr gehört bzw. gekauft. Daher heißt es: Nicht Nachrichten machen Kurse, sondern Kurse machen Nachrichten!

Der Lärm der Finanzpresse gefährdet Ihr Vermögen

So wird in Phasen der Rezession panisch zum Ausstieg geraten ‒ oft am tiefsten Punkt. Und in Boom-Zeiten wird Öl ins Feuer gegossen. So präsentierte ein Fachmagazin stolz: „227% Gewinn an einem Tag mit brandheißen Penny Stocks“! Da fragt man sich, warum die Redakteure überhaupt noch ins Büro gehen …

Ein bekannter Börsenbrief wirbt sogar mit „So werden Sie in fünf Minuten zum Börsenmillionär“. Millionäre werden ‒ wenn überhaupt ‒ allerdings nur andere. Gerade bei Börsenbriefen ist Kursmanipulation nicht nur eine latente, sondern eine ganz reale Gefahr.

Mehr als 90% der Informationen über Wertpapiermärkte, die in Zeitungen, Börsenbriefen, im Fernsehen und speziell im Internet kursieren, sind kurzatmiges, sensationsheischendes Marktgeschrei, mit dem einzigen Ziel, Sie zum Handeln zu animieren und/oder die Absatzzahlen der entsprechenden Medien zu steigern!

Kluge Investoren ignorieren den Lärm der Finanzmärkte

Binden Sie sich bei brandheißen Gerüchten und Anlagetipps wie Odysseus an den Mast, um den Sirenenrufen zu widerstehen. Besser: Machen Sie es wie die Gefährten des Odysseus und verstopfen Sie sich die Ohren. Denn anders als bei den wunderschönen, um den Verstand bringenden Sirenengesängen ist die Heißluft von selbst ernannten Börsengurus letztlich eine den Intellekt beleidigende Kakophonie.

Fokussieren Sie sich stattdessen auf eine weltweit diversifizierte, strategische Vermögensaufteilung, die Sie ganz entspannt über alle Börsenzyklen hinweg beibehalten können! Und wenn Sie Unterhaltung suchen, gehen Sie mit Ihren Kindern in den Zirkus oder Ihren Freunden ins Kino oder in die Oper ‒ sobald das wieder möglich ist.

Ihr
Friedrich-Wilhelm Kersting

PS: Für Menschen, die viel in Auto oder Bahn unterwegs sind oder einfach nur zu faul zum Lesen, gibt es Über Geld nachdenken von Nikolaus Braun jetzt als Hörbuch oder Download auf Audible.

PPS: Rückfragen, Kritik oder Anmerkungen schicken Sie gerne an nachdenken@neunundvierzig.com

Drei unserer Lieblingsblogs zum Thema klug entscheiden:

27/02/2021

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