Toggle menu
Blog & Events abonnieren
Group 4Created with Sketch.
4 0
3 0
2 0
1 0
0

Sie sind vermutlich reicher, als Sie denken

von Dr. Nikolaus Braun

Sehr geehrte Damen und Herren,

hier ist eine kleine Denkübung. Wenn Sie 120.000 Euro im Jahr verdienen, haben Sie dann mehr mit der Person gemeinsam, die 30.000 Euro verdient, oder mit der Person, die 1.200.000 Euro verdient?


Eigentlich nicht sehr schwierig: 1.200.000 sind zehnmal mehr als 120.000, und 120.000 sind nur viermal mehr als 30.000. Das ist also die Antwort, richtig? – Nein. Falsch.

Geld hat einen abnehmenden Grenznutzen

Natürlich macht es einen riesigen Unterschied, ob Sie eine Familie haben oder nur für sich sorgen müssen, ob Sie in einer teuren Stadt leben oder einer eher „strukturschwachen“ Gegend. Aber wie dem auch sei, generell gilt: Auch wenn die Eurobeträge viel näher beieinanderliegen – der Lebensstil tut es nicht. Eine Person, die 120.000 Euro verdient, hat mit einer Person, die 1.200.000 Euro verdient, viel mehr gemeinsam als mit einer Person, die 30.000 Euro verdient.


Wenn Ihr Gehalt eine gewisse Grenze unterschreitet, können Sie sich bestimmte Dinge einfach nicht leisten. Man kann nicht so oft ins Kino, ins Konzert oder die Oper gehen, wie man mag. Wenn man es sich mal leistet, essen zu gehen, kann man nicht einfach auf der Speisekarte bestellen, was man will. Man kann nicht jedes Jahr und schon gar nicht mehr als einmal pro Jahr in den Urlaub fahren. Und wenn die Kinder – eventuell sogar im Ausland – studieren wollen, wird es schnell ganz, ganz eng.

Ab einem gewissen Niveau bedeutet mehr Geld nicht automatisch mehr Lebensqualität

Aber sobald Sie ein gewisses Einkommensniveau erreicht haben – wo immer das auch genau liegen mag –, kann man all diese Dinge tun. Deshalb ist die Kluft zwischen den Besitzenden und denen, die nichts haben, viel größer als die Kluft zwischen den Besitzenden und denjenigen, die noch deutlich mehr haben.


Mit einem siebenstelligen Gehalt können Sie erster Klasse fliegen und im Hotel in einem schöneren Zimmer übernachten. Aber die Person, die 120.000 Euro verdient, fliegt mit demselben Flugzeug, geht an denselben Ort und wohnt vielleicht sogar im selben Hotel. Auch wenn Sie vielleicht nicht (immer) in der siebten Reihe Mitte sitzen, können Sie in die selben Opernvorstellung gehen und im Zweifel sitzen Sie im gleichen Restaurant, auch wenn Ihr Wein vermutlich nicht über 50 Euro kostet.

Geld, Zeit, Gesundheit – was ist die relevanteste Währung für Sie?

Mehr Geld zu verdienen, wenn man ohnehin schon genug verdient, bringt also kaum zusätzliches Glück. Zumindest kein wirkliches Glück. Es mag hier und da Momente und Erlebnisse geben, die Sie sich nur leisten können, wenn Sie richtig vermögend sind, aber sie sind wenige und relativ flüchtig.


Wenn Sie Geld auf diese Weise betrachten, wenn Sie sich klarmachen, dass andere Währungen wie Zeit oder Gesundheit ab einem gewissen Grad viel wertvoller sind als Geld, wird Ihnen klar, dass Sie wahrscheinlich reicher sind, als Sie denken.


Alles Liebe

Ihr Nikolaus Braun

P.S.: Herrn M.M. verdanke ich den Hinweis, dass sich die obige Argumentation auch mathematisch belegen lässt: Mit einem Bruttogehalt von 30.000 Euro verdient ziemlich genau ein Drittel der Deutschen weniger, zwei Drittel aber mehr als Sie. Mit 120.000 Euro gehören Sie bereits zu den Top 2,5%. Der Abstand zu einem Menschen, der 1.200.000 Euro verdient, kann also maximal nur noch 2,5% betragen.

97,5% - 33,0% = 64,5%.

64,5% > 2,5% - q.e.d.

P. P. S.: Dieser Blog beruht im Wesentlichen auf einem Beitrag von Michael Batnik vom Juli 2021 You’re Richer than you Think

P. P.P.S.: Rückfragen, Kritik oder Anmerkungen schicken Sie gerne an nachdenken@neunundvierzig.com

Drei unserer Lieblingsblogs zum Thema Geld oder Leben

12/11/2022

Bitte schicken Sie mir die Blogbeiträge und Einladungen der Neunundvierzig Honorarberatung als Newsletter an folgende Adresse:


Vielen Dank. Bitte prüfen Sie Ihren Posteingang auf die E-Mail mit dem Bestätigungs-Link. Bitte diesen Bestätigungs-Link anklicken. Schauen Sie gegebenenfalls auch in Ihren Spam-Ordner.