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Wieviel ist genug?

von Dr. Nikolaus Braun

Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn es eine Situation in meinem Leben gibt, die meinen Verstand regelmäßig überfordert, dann ist es die Konfrontation mit einer großen Auswahl mit wirklich gutem Käse – also echtem Käse, nicht das Zeug, das man im Supermarkt bekommt: Époisses, Roquefort, Livarot, Comté, Stilton mit Portwein, Crottin de Chavignol – gut, gut, ich hör schon wieder auf. Dazu anständiges französisches Baguette oder Holzofenbrot.

Manchmal kaufe ich mir auf dem Rückweg von der Arbeit eine Auswahl und fange an, das Ganze abzuarbeiten. Manchmal hilft mir einer meiner Söhne oder meine Frau, aber immer wieder ist am Ende nichts mehr übrig. Das ist viel Käse, richtig viel – sicher mehr, als mir guttut.

Was mir dabei Interessantes aufgefallen ist:

• Biss 1:

Der Himmel auf Erden, das ist nicht einfach Essen, das ist eine Lebenseinstellung.


• Bis 2–10:

Meine Güte ist das gut … richtig gut.


• Biss 10–15:

Schmeckt wirklich ziemlich gut.


• Biss 16–20:

Okay.


• Biss 21–25:

Na ja.


• Biss 26 + x:

Jetzt wird mir langsam schlecht …

abnehmender Grenznutzen von Geld

Ich weiß das, seit ich es das erste Mal ausprobiert habe, und trotzdem – unerklärlicherweise – mache ich das immer wieder … verrückt, oder? Nicht nur, dass es ab einem gewissen Punkt nicht mehr schmeckt – die Mischung aus tierischen Fetten und Weißmehl in hoher Dosis ist sicher auch gesundheitlich nicht völlig optimal …

Dieses Phänomen tritt natürlich nicht nur bei Käse, Schokolade oder Eiscreme auf. Es handelt sich um ein gut dokumentiertes ökonomisches Prinzip namens abnehmender Grenznutzen, und (Sie haben es erraten) es gilt auch für Geld.

Mehr Geld führt ab einem bestimmten Punkt nicht automatisch zu mehr Sicherheit, Freiheit und Glück.

Das ist eine Tatsache. Die wissenschaftliche Literatur dazu ist eindeutig. Im Gegenteil: Ab einem gewissen Punkt steigt die Gefahr, dass nicht mehr wir das Geld besitzen, sondern das Geld uns. Und: Zu viel Vermögen kann im schlimmsten Fall in die Isolation führen: Je größer die Villa, umso höher der Zaun.

Wenn das so ist: Warum verwenden wir so viel von unserer Zeit, Energie und Aufmerksamkeit darauf, mehr zu haben?

Insbesondere, wenn Zeit, Energie und Aufmerksamkeit die Währungen sind, von denen vermögende Menschen im Regelfall viel zu wenig haben, und Geld die Währung, von der oft genug da ist?

Das liegt sicher zu einem gewissen Grad an der kleinen hässlichen Schwester der Angst – also der Gier. Insbesondere bei (alternden) Männern kommt dazu, dass Geld immer auch ein Surrogat für Männlichkeit und Potenz ist.

Aber das Problem tritt ja beileibe nicht nur bei Gierigen und bei Männern auf: Bei vielen Menschen scheint mir die Ursache eher daran zu liegen, dass sie ihr Leben auf Autopilot führen, statt sich kritisch zu hinterfragen, und daran, dass man Geld so wunderbar einfach messen kann.

Was sind Ihre Erfahrungen mit abnehmenden Grenznutzen?

Haben Sie schon einmal gemerkt, dass der Grenznutzen von Käse, Eis, Geld oder anderen Dingen in Ihrem Leben gering ist? Warum haben Sie weitergemacht, obwohl Sie bereits wussten, dass es genug ist? Ich würde gern Ihre Geschichten hören. Klicken Sie einfach auf „Antworten“ und schreiben Sie mir.

Alles Liebe

Ihr Nikolaus Braun

P. S.: Einen herzlichen Dank an Carl Richards, auf dessen Artikel The marginal utility of Jeni’s Salty Caramel Ice Cream dieser Beitrag im Wesentlichen beruht. Thanks Carl, your input is a real inspiration for us - for over ten years now.

P.P.S.: Wenn Sie ein Mitbewerber sind, investieren Sie ein paar Euro in Carl Richards Programm The Fellowship - es hat das Potential Ihr Business deutlich weiterzuentwickeln.

Drei unserer Lieblingsblogs zum Thema Geld oder Leben:

21/01/2023

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