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Wie auch Sie die beste Unternehmensberatung der Welt nutzen können

von Dr. Nikolaus Braun

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich vermute die meisten Freiberufler, Selbstständigen oder Inhaber kleinerer Unternehmen haben, wenn es darum geht, das eigene Geschäftsmodell weiterzuentwickeln, das gleiche Problem wie wir: Sie laufen Gefahr, im eigenen Saft zu schmoren. Je kleiner das Unternehmen, umso schlimmer. Im Worst Case ist der einzige Ansprechpartner: man selbst.

Die Folgen mangelnden Feedbacks können dramatisch sein:

  • Blinde Flecken, sprich nicht entdeckte Schwachpunkte und Risiken
  • Richtige Antworten auf die falschen Fragen
  • Keine Impulse, schon gar keine Befreiungsschläge
  • Niedrige Kundenloyalität
  • Stagnation statt Wachstum

Der Austausch mit Mitbewerbern löst dieses Problem nur teilweise. Wir haben das ausgesprochene Glück, ein wunderbares Netzwerk aus nationalen und internationalen Kolleginnen und Kollegen zu haben, die häufig erfolgreicher und – nicht weitersagen – schlauer sind als wir. Kolleginnen und Kollegen, die weitgehend mit offenen Karten spielen, nicht mauern oder große Geschichten auftischen. Dieser Austausch ist ausgesprochen wertvoll. So hat uns der Input aus unserer „Bildungsreise“ durch die USA im letzten Jahr wichtige Impulse gegeben. Doch trotzdem: Auch unsere Mitbewerber stellen sich naturgemäß oft die gleichen Fragen wie wir; Fragen, die sich Vermögensberater stellen. Ein Blick von außen ist das nicht.

Auch externe Unternehmensberater oder Coaches lösen das Problem nur teilweise. Welche bezahlbare und seriöse Unternehmensberatung tritt für ein kleines Unternehmen überhaupt an? Wir haben noch keine gefunden. Bei Themen wie Persönlichkeits- und Teamentwicklung funktioniert Coaching nach unserer Erfahrung ausgesprochen gut – nicht zuletzt dank der Arbeit von Amelie und Alexa, die unser Team so wunderbar unterstützen. Aber bei der Weiterentwicklung unserer Dienstleistung …?

Die Lösung für dieses Problem ist so einfach wie kostengünstig. Sie erfordert nur ein bisschen Mut: die Implementierung eines Kundenbeirats. Was müssen Sie konkret tun?

So rekrutieren Sie geeignete Kandidaten für Ihren Kundenbeirat:

  • Identifizieren Sie fünf Mandantinnen, mit denen Sie ausgesprochen gerne zusammenarbeiten. Es sollte genau der Typ Mensch sein, für den Sie Ihr Unternehmen gegründet haben.
  • Achten Sie auf eine gewisse Heterogenität und suchen Sie sich Menschen aus, die schnell im Kopf, kritisch und kommunikativ sind.
  • Kommunizieren Sie diesen Menschen ganz offen, was Sie vorhaben, dass Sie Feedback brauchen, manchmal an gewissen Punkten nicht weiterkommen, und bitten Sie diese vielleicht zweimal im Jahr um ein paar Stunden ihrer Zeit.
  • Setzen Sie darauf, dass sich Ihre Kundenbeiräte gerne engagieren, weil sie gehört werden wollen und etwas beizutragen haben. Bezahlung oder teure Geschenke sind tabu.

Und so organisieren Sie die erste Sitzung:

  • Koordinieren Sie einen Termin (Freitagvormittag hat sich bei uns bewährt).
  • Verschicken Sie eine Agenda. Für eine erste Sitzung könnte das so aussehen:
    • Bericht der Geschäftsleitung: Zahlen, Daten, Fakten
    • Was nehmen Sie als unsere Stärken wahr?
    • Wo sehen Sie Schwachpunkte und was fehlt Ihnen?
    • Ein ganz konkreter neuralgischer Punkt, bei dem Sie sich im Moment schwertun
  • Reservieren Sie im Anschluss einen Platz in einem Restaurant um die Ecke zum Mittagessen.
  • Vergessen Sie nicht, im Nachgang ein Protokoll zu verschicken.

Wichtiger als die perfekte Organisation ist die innere Haltung

Wir verdanken diesem Gremium in den letzten Jahren unendlich wertvolle Impulse. Menschen, die in ihrem Leben bewiesen haben, dass sie es können und sich für uns ihren Kopf zerbrechen – und das alles für eine warme Mahlzeit. Wir haben deshalb vor zwei Jahren ein zweites Gremium mit jüngeren Mandanten ins Leben gerufen. Und trotz dieser positiven Erfahrungen und obwohl wir das Modell schon ein halbes Dutzend Mal anderen Mitbewerbern vorgestellt haben, hat es bisher kaum einer umgesetzt. Wir vermuten, aus weitgehend unbegründeten Bedenken, vulgo Angst.

Vor dem Hintergrund:

  • Die Sorge, so ein Beirat könne eine negative Dynamik entwickeln, ist völlig unbegründet: Menschen, die da mitmachen, sind Ihnen wohlgesonnen. Sie wollen Ihnen helfen, Sie wollen selbst eine bessere Dienstleistung.
  • Je offener Sie sind, umso wertvoller wird das Feedback. Wir haben inzwischen eine so stabile Vertrauensbasis, dass wir unsere Schwächen so transparent wie möglich machen. Es macht keinen Sinn, alles rosa anzumalen – gerade wenn die Rückmeldungen kritisch werden, wird es doch für Sie richtig relevant.
  • Halten Sie sich mit eigenen Beiträgen in der Sitzung möglichst zurück und kommentieren Sie nicht zu früh. Seien Sie mutig, freuen Sie sich und beobachten Sie, was passiert.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir ohne dieses Gremium heute mit unserem Geschäftsmodell nicht da wären, wo wir sind. Was für die Vermögensberatung funktioniert, funktioniert sicher auch anderswo: Ein Kundenbeirat ist eine Chance, die jedes Unternehmen, jeder Selbstständige und jede Freiberuflerin dringend nutzen sollte.

Alles Liebe

Nikolaus Braun

P. S.: Über Rückmeldungen freue ich mich unter: nachdenken@neunundvierzig.com.

Unsere drei Lieblingsblogs zum Thema Honorarberatung:

Hier finden Sie die fünf aktuellsten Veröffentlichungen der Neunundvierzig Honorarberatung, ob Nikolaus Brauns Kolumne auf SPIEGEL.de, Stefan Heringers Experten-Interviews auf FOCUS oder unsere Beiträge auf YouTube, in Podcasts oder in der Presse.

16/11/2024

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