von Dr. Nikolaus Braun
Sehr geehrte Damen und Herren,
vor genau zwei Jahren begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Wir nehmen das zum Anlass unseren Blog vom Tag des Kriegsbeginns noch einmal unverändert und ungekürzt zu veröffentlichen. Nach wie vor haben wir bezogen auf den Krieg in Europa ganz andere Sorgen als die Börse. Und dennoch kann ein Blick zurück helfen, wenn es darum geht, wie man am besten mit der eigenen Unsicherheit umgeht.
Blogbeitrag vom 24.02.2022
Macht Ihnen der Konflikt in der Ukraine Angst? Mir schon. Ein russischer Diktator, der offenbar auf diplomatischem Weg nicht mehr erreichbar ist und keinerlei Hemmungen hat, Militär einzusetzen. Panzer, die offenbar über die ukrainische Grenze rollen. Raketen- und Luftangriffe – nicht nur auf militärische Ziele –, sondern auch auf Wohngebiete. Krieg in Europa – wem soll da nicht schlecht werden? Und eine NATO, die sich aus der Sicht der meisten Beobachter nicht wirklich glaubwürdig positioniert hat.
Wie geht es weiter?
Wir wissen nicht genau, was überhaupt gerade passiert, geschweige denn, wie es weitergeht, wie weit Putin wirklich gehen wird. Gerade diese Unsicherheit ist beunruhigend.
Wir können auch nicht beurteilen, wie stark der Krieg unsere Wirtschaft und die Weltwirtschaft treffen wird. Wann das Tief der Aktienmärkte erreicht sein wird, wissen wir natürlich auch nicht: morgen, nächste Woche oder in ein paar Monaten?
Was bedeutet der Ukraine-Konflikt für Ihr Vermögen?
Es spricht viel dafür, dass es zumindest vorübergehend Engpässe bei der Gasversorgung und weiter steigende Energiepreise geben wird und damit auch eine Fortsetzung oder Verschärfung der Inflation. Umgekehrt sind weder Russland noch die Ukraine relevante Größen, wenn es um den Beitrag zum weltweiten Bruttosozialprodukt oder zur weltweiten Marktkapitalisierung der Aktienmärkte geht. Nur, was machen wir mit diesen Informationen? Die sind ja heute schon Teil der Kursbildung. Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten, ist nicht nur unmöglich – es ist grundfalsch.
Die Nerven bewahren und nachkaufen
Denn eines wissen wir sicher: Der Ukraine-Konflikt wird nicht das Ende der freien Marktwirtschaft sein. Meiner festen Überzeugung ist das primär ein (riesiges) geopolitisches Problem und nur sehr nachgeordnet ein ökonomisches. Wir sollten uns in erster Linie Sorgen um Menschen machen, die heute mitten in Europa wieder Krieg erleben (und hoffentlich überleben).
Unser Geld und unser Wohlstand sind dagegen nicht wirklich in Gefahr. Der aktuelle Kursrutsch - heute morgen im Dax nochmal um - 3% - ist keine Katastrophe – er fühlt sich höchstens ein bisschen so an. Denn nach dem ersten Schock und nach der akuten Krise werden sich die Kapitalmärkt – wie immer – wieder erholen. Aus Angst zu verkaufen, ist immer DER GROSSE FEHLER. Dies ist nicht die erste bedrohliche Krise und ganz sicher auch nicht die letzte.
Was Anleger stattdessen machen sollten, wenn die Korrektur weitergeht, ist beherzt nachzukaufen. Wenn Sie liquide Reserven haben, ist jetzt vermutlich kein schlechter Zeitpunkt, um zu investieren. Nicht aus dem Wissen heraus, dass es sofort wieder aufwärtsgeht. Auch nicht, weil Sie (oder wir) wissen, dass das Schlimmste schon vorbei ist. Aber wenn es sinnvoll ist, breit gestreut in den weltweiten Kapitalmarkt zu investieren, dann umso mehr zu einem niedrigeren Preisniveau.
Ein Honorarberater kann helfen
Wenn Ihr Depot richtig aufgestellt ist, sind temporäre Verluste kein echtes Risiko, solange Sie damit nervlich klarkommen.
Machen Sie sich Sorgen? Rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir unter nachdenken@neunundvierzig.com.
Alles Liebe
Ihr
Nikolaus Braun
Neunundvierzig Honorarberatung
Drei unserer Lieblingsblogs, die Ihnen helfen, in Krisenzeiten gelassen zu bleiben:
- Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
- Eine Frage der Perspektive: Wie Sie sich vor kurzfristigem Denken schützen
- Der Notfallplan der Neunundvierzig Honorarberatung für Kapitalmarktkrisen
24/02/2022