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Zu Nebenwirkungen von Finanzrezepten fragen Sie Ihren Honorarberater

von Dr. Nikolaus Braun

Sehr geehrte Damen und Herren,

stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihr linkes Knie tut höllisch weh und Sie humpeln zum erstbesten Arzt um die Ecke.

Sie sind kaum in der Praxis, da kommt Ihnen ein junger Mediziner strahlend entgegen: „Kann ich Ihnen helfen?“

„Ja, mir geht es nicht gut.“

Therapie ohne Diagnose?

Ihr Arzt murmelt „Ineptias tremens magana, grüne Tabletten.“ Er drückt Ihnen ein Rezept in die Hand und blickt kurz auf. „Ja, in jedem Fall grüne Tabletten, die helfen sicher.“

Da Sie ein mündiger Patient sind, erwidern Sie: „Auf Gesund-TV habe ich gehört, gelbe Kapseln wären besser.“

Darauf runzelt der Mediziner die Stirn und meint: „Ach, Sie mögen grün nicht, sagen Sie es doch gleich.“

Er nimmt Ihnen das Rezept wieder weg und gibt Ihnen eines für gelbe Kapseln. Sie unterzeichnen ein Formular, dass Sie niemanden verklagen, falls Sie Herzrhythmusstörungen oder Schlimmeres bekommen, kaufen noch in der Praxis beim Medikamentenstand Ihre Kapseln und gehen nach 15 Minuten beschwingt nach Hause.

Verrückt – oder? Das würde doch niemand tun. Und trotzdem gibt es einen Lebensbereich, in dem sehr viele Menschen genau so vorgehen: Wenn es um Ihre finanzielle Lebensplanung, ihre finanzielle Gesundheit geht, akzeptieren Menschen völlig willkürliche Rezepte.

Provisionsjäger verdienen Ihr Geld durch Verkauf, nicht durch Beratung

Internetschlagzeilen, sogenannte Finanzzeitschriften, n-tv, der gute Bekannte, „der sich mit so was richtig auskennt“, und natürlich der Verkäufer in der mehr oder minder noblen Privatbank. Alle sprechen meist unverständlichen Jargon und schmeißen mit Rezepten um sich. Rezepte, die häufig ganz plausibel klingen, sich aber häufig im Wochenrhythmus widersprechen. Vor allem aber Rezepte ohne jeden Kontext, ohne jegliche Diagnose.

Warum? Das hat sicher viele Gründe: Einer ist, dass die Finanzindustrie uns genau so erzogen hat: Lösung, Lösung, Lösung. Produkt, Produkt, Produkt.

Ein weiterer Grund liegt in uns selbst. Viele Menschen fühlen sich in finanziellen Dingen überfordert oder gar inkompetent. Sie verbinden mit dem Thema Tabus und Redeverbote, haben Angst vor den Ergebnissen einer finanziellen Diagnose. Wie bei der Darmkrebsvorsorge oder dem Zahnarzt will man am liebsten gar nicht hin, es gar nicht so genau wissen, zumindest aber schnell wieder weg.

Wobei ein Honorarberater helfen kann

Ein professioneller Gesprächspartner kann Ihnen dabei helfen, sich endlich die richtigen Fragen zu stellen und gute Gespräche über Geld zu führen:

• Warum ist Geld wichtig für mich?
Was bedeutet Risiko für meine [finanzielle] Lebensplanung?
• Was beschreibt meine heutige finanzielle Situation am besten?
• Wo möchte ich hin ‒ und wie komme ich da hin?
• Für wen trage ich Verantwortung?
Wann soll ich Geld zurück in Zeit, Bildung, Beziehungen tauschen? Jetzt?

Ohne diese Fragen, ohne eine klare Diagnose kann es keine sinnvolle finanzielle Strategie geben. Unsere Erfahrung: Gute Gespräche über Geld sind am Anfang oft etwas unheimlich. Die Erkenntnisse und Antworten sind dabei aber nicht nur überraschend, sondern regelrecht befreiend. Sie sind der erste Schritt, um den Stress aus dem Thema Geld zu bekommen und Vermögen so zu nutzen, dass es Lebensqualität bietet und Spielräume eröffnet.

Ihr

Nikolaus Braun
Neunundvierzig Honorarberatung

PS: Einen herzlichen Dank an Carl Richards, auf dessen Artikel „Financial Prescriptions Shouln‘t be Taken Lightly“ dieser Beitrag maßgeblich beruht. Thanks, Carl.

PPS: Ich freue mich auf Rückmeldungen unter: nachdenken@neunundvierzig.com.

Unsere drei Lieblingsblogs zum Thema Honorarberatung und Provisionsirrsinn:

22/08/2020

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